immer die Frage: „Ist das ein gutes Omen wenn man schon auf der Hinfahrt sagt: „NIE WIEDER!“?
Naja, wieder erwarten fahren wir bei schönstem Wetter los und beginnen die Erstfahrt mit der Wohndose gegen 6.00 in der früh. Ein wenig unsicher bin ich mir schon ob das alles so gut geht, mit den Motorrädern im Ducci und dem in die Jahre gekommenen Wohnanhänger.
Zudem hätte es in meinen Augen auch eine etwas kürzere Reise getan für den Anfang, so zum eingewöhnen an die Ostsee wäre nett gewesen – knappe 1300km nach Istrien sind da schon happig. Aber die Großwetterlage schickt zur Zeit deutsche Schönwetterfahrer entweder über die Pyrenäen oder über die Alpen.
Auf der Autobahn zeigt sich unser Gespann sofort recht gutmütig. Ducci ist nicht mal ansatzweise überladen, gute 300kg Luft sind noch da und der Wohnwagen hat keine 1000kg, dafür aber 75kg Stützlast. Also alles im grünen Bereich.
Einzig die Geschwindigkeit ist nach 50km schon nervig und das bei mir der im allgemeinen nicht zum rasen neigt. 100-120km/h sind im Normalfall meine bevorzugte Geschwindigkeit aber das Gespann hat da andere Vorgaben. Die 100km/h Zulassung kann ich getrost vergessen, zum einen weil sie sowieso nur in D gilt – die kleinste Etappe unserer Reise – und zum anderen weil unser Wohni von der gemütlichen Sorte ist, bei knapp über 90 wird er etwas nervös und ich gleich mit.
Also zuckeln wir mit 85-90 über die A3 Richtung Passau. Das Tagesziel ist Spital am Phyrn in Östereich. Dort ist ein Campingplatz direkt an der Autobahn.
Der Weg über Passau ist zwar ein paar km länger, dafür aber entspannter als sich durch bzw. um München herum zu quälen. Der Plan geht auf, wir passieren Passau ohne eine Stau. An sich super, wenn nicht ein halbes Jahrhundert vergangen wäre auf der Tour. Ca. 800km in 11,5h.
Der Platz ist klein, liegt auf ner Art Semi-Alm und wird von einer Gruppe Alternativer junger Leute geführt. Das Alternativ-Ökologische schreit einen gradezu an. Aber egal, die Stellwiese ist so angelegt, das ich nicht einmal abkuppeln muss. Stützen runter, Strom ran und fertig. Schön für die schnelle weiterreise morgen früh.
Erstmal was essen. Im Haupthaus, was neben der Rezeption auch die Klos und Duschen beherbert gibt es auch ein Gasthaus. Also rein und mal sehen was es so gibt.
Schnitzel von Ökofreilandschwein, auf 3 Arten gefüllt, Salat und vegetarisches. Ok, also zwei mal Schnitzel. Die wurden dann frisch geprügelt und ausgebacken. Sehr lecker! Dazu ein naturtrübes Bier.
Im Gastraum begrüßt mich Bob Marley als Bildschirmschoner für den Musiklaptop. Was läuft kann man sich denken. Natürlich hat der Barmann Rastas und in einem Aschenbecher liegt eine leere OBC-Packung. Und nein, ich hab mir das jetzt nicht ausgedacht oder von „viel Rauch um nichts“ abgeguckt.
Klischees wohin man schaut.
Egal, entspannt und nett sans, sie Ösis.