Ein paar Tage hätte wir noch gehabt, aber die Wetteraussichten zum einen und die Tatsache das ich mir den halben Tag die Seele aus dem Leib huste, was neben Schmerzen im Brustkorb auch unsere Ausflüge weit weniger schön macht als sie eigentlich sind, haben uns dazu bewogen abzureisen.
In den zwei Wochen vor Ort haben wir sehr viel gesehen und erlebt. Einiges habe ich hier schon geschrieben, aber ein Reisebericht mit vielen neuen Bildern und den Videos, die ich vor Ort mangels Rechnerkapazität weder bearbeiten noch aufgrund der horrenden Netzpreise hochladen hätte können, folgt bald.
Die Fahrt nach und von Istrien hat einige Tücken, von der Länge mal ganz abgesehen.
Aus der Perspektive des Rückreisenden ist der erste potentielle Stolperstein die Grenze zu Slowenien.
Kroatien ist zwar EU, aber nicht Schengen, d.h. Grenzkontrollen.
Dann kommt ein weiteres Problem:
Die Autobahnen in Istrien sind hervorragend, aber nicht ganz billig, setzt man Mautkosten in Relation zu den gefahrenden Kilometern.
Leider hört die Autobahn kurz vor der Grenze auf.
Auf slowenischer Seite verhält es sich nicht anders. Die Autobahnen sind allerdings bei weitem nicht so makellos wie in Istrien, aber ebenso teuer.
Wie schon geschrieben kostet eine 4 Woche Vignette Slowenien für Fahrzeuge mit einer Höhe über der Ersten Achse von 1,30m ( und bei Vollmond und Steinbock im Aszendent ) 80€ ( ACHTZIG ).
Das bedeutet Landstraße zwischen Kroatien und Istrien, die sich seit dem Balkankrieg (Jugoslawienkrieg) nicht so richtig grün sind.
Streitigkeiten über territoriale Fragen sind wohl einer der Gründe warum in beiden Ländern mit massig EU-Geld zwar der kleinste Radweg besser geteert ist als die neuen Teile der A1, es aber keine Autobahnverbindung zwischen den Ländern gibt.
Für den Reisenden bedeutet dies:
Krasse Berge, schlechte Straßen im Grenzgebiet, Stau mit Wartezeiten bis 4h normal.
Wir nahmen die Küstenstraße mit selbigem Grenzübergang und kamen ohne eine Sekunde Wartezeit durch. MAPS
Dann gibt es zwei Möglichkeiten der Reise, entweder der ca. 100km längere, aber fast 100% staufreie Weg über Maribor, Graz und Passau, oder den Risikoweg über Villach, Karawankentunnel, Tauerntunnel, Salzbrug, München und dann wieder die A3.
Knapp 100km kürzer, aber mit Stau und Wartezeitpotential im Bereich bis 10h!
Hinzu sind wir die Grazer Route gefahren und hatten keinen Stau, aber Stress am Grenzübergang in Dragonja im Bezug auf Wartezeit (ca.1,5h). MAPS
Der Karawankentunnel ist frei, keine Staus auf der Tauernautobahn, dafür Ausnahmsweise aber auf der Grazer Route. Wir entscheiden spontan die Risikoroute zu nehmen.
Den Karawankentunnel lassen wir ohne Probleme hinter uns, und auch alle Tunnel inklusive des Tauerntunnels.
Keine Blockabfertigung irgendwo, keine Wartezeiten oder Stau. Selten!
Dumm ist das die herausgesuchten Übernachtungsplätze alle an der anderen Route liegen.
Es ist 12.00 Uhr, 6h fahrt hinter uns und wir sind schon in Salzburg!
Das ist ja praktisch Halbzeit. Naja, wenn das so weiter geht brauchen wir eh keinen Übernachtungsplatz.
Dazu muss ich noch sagen das Wohni und ich sich ein wenig an einander gewöhnt haben. Er ist, wohl auch wegen optimierter Beladung, wesentlich gutmütiger am Haken und ich bin etwas weniger nervös bezüglich meines Anhängsels.
In Summe machte das eine Stellung der Tachonadel jenseits der 100km/h, nach GPS waren es 99km/h. Einer wäre also noch gegangen, laut Gesetz.
Einige Niederländer haben mir übrigens gezeigt das man selbst mit einem 8m Doppelachserkoloss noch entspannt sitzend, Kippe lässig im Mundwinkel mit geschätzten 20km/h an uns vorbeiziehend reisen kann.
Hat ihm aber nix gebracht. Entweder war er doch nicht so entspannt oder die Beifahrerin hatte ne schwache Blase. Auf jeden Fall hat der uns 6 mal überholt.
Tja, steter Tropfen hölt den Stein, nicht der schnelle Guss!
Allerdings lief die Sache nur außerhalb Deutschlands und innerhalb NRWs einigermaßen, denn der Rest der Strecke war die Straße in Deutschland einfach zu schlecht, bzw wir haben im Stau gestanden.
Ja, Stau – wir haben leider das Ferienende dreier Bundesländer und Reiseverkehr Bayern live mitbekommen.
Ab Salzburg war praktisch Stau bis kurz vor Frankfurt Flughafen.
Ich hätte geheult, geschrien, geflucht – hm, das hab ich tatsächlich mehr als man unter FSK18 schreiben darf – hätte es was gebracht, aber immer wenn ich gedacht habe: JETZT geht wieder – gings nicht.
Alptraum!
Ab Frankfurt gings dann mehr oder weniger ordentlich.
23.49Uhr haben wir erfreulicherweise in der Straße vor unserem Haus ZWEI ! Parkplätze gefunden, einen für Wohni und einen für Ducci.
Dann war nur noch schlafen angesagt.
Zur Navigation haben wir zum ersten mal Google Maps genutzt, weil, eine permanente Internetverbindung vorausgesetzt, auch aktuelle Verkehrsdaten mit angezeigt werden.
Es funktioniert absolut fantastisch! Wir sind sehr begeistert!
Es war ein toller Urlaub und es gibt noch einiges zu schreiben, was ich auch in einen Reisebericht tun werde.
Allerdings werden wir wohl die nächsten Touren mit Wohni auf max. 600-800 km einschränken, also alles was man einigermaßen entspannt an einem Tag fahren kann.