Und täglich grüßt der Campingplatz

Es war schon ein Dejavu als wir gestern gegen 16.30 die Straße zum Campingplatz nach Zierow fuhren. Doch was war passiert?

Zunächst sah alles gut aus. Das zusammenpacken verlief schnell, organisiert und entgegen aller Erwartungen waren wir um 10 Uhr auf der A20 Richtung Rügen/Usedom zu unserem Ziel Loissin.

Die Autobahn war recht leer und dementsprechend gut zu befahren.

Gegen Mittag erreichten wir unser Ziel den Platz in Loissin. Wir hatten vorgebucht, eine Tatsache die ich in Zukunft gründlich überdenken werde, bzw. die nur noch für sehr gut bekannte Campingplätze in Betracht kommt.

Nach der Anmeldung fuhren wir auf den Platz zu unserem Stellplatz.

Der ganze Platz hatte eher Ähnlichkeit mit einem Acker denn mit einem Campingplatz. Extrem unebene Stellplätze mit ganzen Berg und Talketten auf nur 80-100 m². Weicher Boden mit sehr ungepflegtem Bewuchs – das Gras war so hoch wie mancherorts die Hecke. Ok, das ist nun ein wenig übertrieben aber die Tendenz stimmt schon.

Ein Waschhaus mit 4 Toiletten für den ganzen Platz. Wohlweislich funktionierte die Beleuchtung in den Klos nicht. Wahr wahrscheinlich besser so. Zumindest der sicht- und riechbare Eindruck lassen mich das vermuten.

Von unserem Stellplatz aus schauten wir auf eine/die Müllhalde des Platzes verziert mit Baucontainern.

Alles an diesem Platz wirkte abgewohnt und ungepflegt.

Hier wollte ich meinen kostbaren Urlaub nicht verbringen. Das bescheidene Wetter ist eines, das kann man nicht ändern, aber sich so eine Umgebung muss man sich vor allem als mobiler Camper nicht antun.

Im nachhinein ist es schade das wir keine Bilder gemacht haben. Aber egal, die Entscheidung stand 100% fest – weg hier, auch wenn es Geld kosten würde, was es auch tat.

Es wären 50% Stornogebühr fällig gewesen, meine Frau konnte auf 10% runterhandeln, so das wir mit 26€ davon kamen.

Der Platz war eingentlich sehr gut bewertet und im Umkreis war nichts gutes mehr, also erstmal zurück auf die A20.

Leider entschieden wir uns dann Richtung Rügen zu fahren.

Der Weg nach Rügen wurde dann noch spannend weil irgendwie keine Tanke zu finden war und das mobile Internet in diesem Teil der Republik praktisch nicht funktionierte. Mit ca. 3 Litern Restsprit fanden wir eine Tanke auf Rügen und drehten um. Das Problem mit Rügen ist das Gleiche wie mit dem Darß. Eine zwar eigentlich sehr schöne Landschaft, aber kaum Strecken die mit dem Motorrad zu befahren sind – außer den völlig überfüllten Hauptstraßen.

Für unsere Zwecke untauglich.

Nur wohin nun? Nach Wismar zurück machte keinen Sinn, die Gegend kennen wir wie unsere Westentasche. Also was tun?

Tatsache ist nun aber auch, das uns auch die Landschaft im Gebiet um Loissin nicht so gefallen hat und wir in dieser Umgebung nicht unbedingt etwas neues suchen wollten.

Nun gibt es ja auch noch einen recht schönen Teil der Ostsee oberhalb von Lübeck und unterhalb von Grömitz fanden wir einen Campingplatz der uns der Beschreibung nach gut gefiel.

Ein Anruf offenbarte die Möglichkeit dort zu campieren mit der Einschränkung das unsere Anreise bis 18.00 erfolgen müsste.

Leider hat der Rügenausflug uns neben Nerven auch einiges an Zeit gekostet. 18.00 Uhr war nicht zu schaffen. Also was tun? „Ok, fahren wir dorthin wo wir heute Morgen gestartet sind!“ sagten wir uns und nahmen die Ausfahrt Wismar Mitte, Richtung Zierow.

An der Schranke zum Platz angekommen checkte mein Frau wieder ein – für eine Nacht – und wir platzierten unser Gespann auf der „Wiese“ mit Strom direkt hinter den Waschhaus 1. Wir koppelten nicht einmal richtig ab und parkten abfahrbereit am Weg.

Dann ab in die „Oase“ auf ein Schnitzel was übrigens wieder sehr gut war und dann lesen in der Sonne mit Sparausstattung: 2 Stühle.

Gegen 21.30 erlagen wir dem Ruf der Betten.