6 Uhr ging der Wecker.
Aufstehen fiel sehr schwer, nicht wegen der eher unchristlichen Stunde, nein, es war schlicht und einfach viel zu kalt um auch nur einen Zeh aus der eh schon viel zu kleinen Decke herauszustrecken.
Ich fror schon in der Nacht und der Morgen ward zunächst keine Besserung!
Aber es half alles nix, raus mit den Knochen, die Fähre wartet nicht, zumindest nicht auf uns!
Frühstück, Dusche um warm und sauber zu werden, anziehen und rauf aufs Moped.
Auf dem Weg noch Sprit fassen und dann die 10 Km bis zum Anleger abspulen.
Kurz nach unserer Ankunft ging die Verladerei auch schon los. Frei nach dem Motto: für ein Zweirad ist immer noch irgendwo Platz wurden die wartenden Motorradfahrer in die Lücken gequetscht. Passt.
Mit uns, leider auch recht nach bei uns, fuhren zwei extrem arrogante Harleyfahrer mit Harleyklamotte vom Schnürsenkel bis zum Kopftuch das nach abziehen des Helms fachgerecht angelegt wurde.
Gruselig was mache Menschen meinen zu sein nur weil sie meinen etwas besonderes zu haben. Mir könnte man ne Harley schenken, ich würd die zum nächsten Händler zum verkauf bringen!
Nach 25 min Fahrt erreichten wir Cres und die wilde Fahrt ging sofort los.
Istrien ist im Gegensatz zu Krk und Cres eher mit den Niederlanden zu vergleichen. Da betitelt man zu groß geratenen Komposthaufen schon mal als „Mount Rotten“
Cres ist dabei noch um einiges bergiger als Krk und es geht am Fähranleger sofort im wilden Kurven bergauf.
Irgendwann erreicht man dann die Hauptstrasse, die „100“ die sich von Nord nach Süd durch die Insel winded. Teils ist die „100“ nicht breiter als 4 Meter mit Betonplanken rechts und links, teils seitlich offen und ein paar Milimeter breiter.
Es macht einen Höllenspaß die Straße gen Süden abzufahren und es ist ganz schön fordernd. Die GoPro fehlt! Nix Langeweile, jede Minute ist Action und eine Hammeraussicht!
Die wenigen Fahrzeuge sorgen für unbeschwerte Fahrt. Allerdings sollte man Einheimische besser vorbeilassen. Die fahren den heißeren Reifen, zumindest solange bis sie, wie heute passiert, an der nächsten Betonleitplanke zerschellen.
Es war da ja auch 50, nicht 140Km/h. Geschwindigkeitsbeschränkungen werden hier sowieso völlig von jedermann ignoriert, zumindest solange bis der Polizist auf der Straße den Verkehr nach dem Unfall regelt. Aber so ist es eben!
Wir genossen den Weg und am Ende der Inseln drehten wir um und fuhren zurück.
Gleicher Weg, andere Richtung, neue Perspektive. Immerwieder toll.
Nach ca. ¼ der Strecke bogen wir zu einem kleinen Ort an der Küste ab und machten eine Pause bei Cappuchino und Sonne. Nach erfolgreicher Erholung fuhren wir den Rest der Strecke zurück und erreichten sogar noch die 13.00 Fähre.
Die hätten wir aber auch noch um 13.20 erreicht, denn die Fähre wartete auf den Rettungswagen der von der Unfallstelle aus unterwegs war.
Wir waren wohl die ersten die, nach dem Eintreffen der Polizei, aber noch vor dem Notarzt an der Unfallstelle vorbeikamen.
Mit Ankunft des Rettungswagens fuhr die Fähre los und wir näherten uns wieder Krk.
Die 13 Km bis zum unserem zu Hause verflogen regelrecht und wir kamen völlig platt aber extrem glücklich am Platz an. Morgen ist Ruhetag, Dann geht’s nach Rab!