Heute ist nochmal sehr gutes Wetter angesagt und der Vorhersage kann man auch trauen.
Ich habe eine lokale Wetterstation aufgetan die mit ihren Vorhersagen tatsächlich zu 95% richtig liegt, bei stündlicher Vorhersage und einem Rahmen von 4 Tagen.
Zum einen sehr gut, zum anderen ist es schon erschreckend wenn man schwarz auf weiß lesen kann was einem in den nächsten Stunden wettertechnisch so blüht.
Ein leckeres Frühstück mit frischen Panini ,italienscher Wurst, Schinken und Käse und das Gewissen schreit nach einer Einheit Bewegung um die Auswirkungen dieser Köstlichkeiten auf den deutschen Körper zumindest zu minimieren. Da drängt sich die geplante Fahrradtour geradezu auf. An die Lagune soll es gehen, genauer den Hinteren Teil der schon mitten in der Verlandung steckt und somit ein perfektes Vogelrevier darstellt. Teils wird sogar schon Landwirtschaft betrieben .
Wie stark die Verlandung in diesem Teil schon fortgeschritten ist kann man sehr schön am Unterschied der Karten und der Sattelitendarstellungh erkennen:
es ist jeweils der gleiche Bereich.
Einmal quer durch die Tourimeile und staunend dieses Photo bei einer Gärtnerei gemacht die sich offensichtlich zu präsentieren weiß:
Trotz der fast übermächtigen Präsenz des Tourismus in dieser Region ist es erstaunlich wie „normal“ im allgemeinen das Leben dort ist.
Überall wuseln Einheimisch herum die Ihrer Arbeit nachgehen als gäbe es die ca. 10 Campingplätze und unzähligen Hotels überhaupt nicht. Im Supermarkt stehen Einheimische neben Touristen und nicht wie man vermuten würde im Verhältnis 1:10 sondern recht ausgeglichen. Die Region ist auch ohne die Touris nicht tot – im Gegenteil : quicklebendig!
Über die Brücke bei Treporti radeln wir in Richtung Lagune.
Auf dem Weg wird die Bebauung immer spärlicher und dörflicher, der städtische Charakter verschwindet fast völlig.
Ist man einmal dort fällt es schwer dort einfach nur „durchzuradeln“. Es ist plötzlich still. Keine Zivilisationsgeräusche. Wie sehr wir alle an diese gewöhnt sind zeigt sich erst wenn sie fehlen. Wunderbar.
Ein Stück weiter wird es dann wieder laut. Vogelgeschrei das ein beachtliches Lärmniveau erreicht und tausende Vögel.
Wir radeln den Weg, der eine Einbahnstraße ist bis fast zum Ende.
Am Ende wäre eh nur ein Haus und gefühlte 100 andere Radler die dort „umdrehen“. Wir machten das 500m früher und hatten die Ruhe auf unserer Seite.
Auf dem Rückweg dann noch Geschichte: Ein der zahlreichen Verteidigungsstellungen des ersten (und zweiten) Weltkrieges, die Batteria Vettor Pisani.
Wie ich erst später erfahren habe gibt es noch zahlreiche andere Gebäude und Befestigungen, die ich mir wohl gern mal angesehen hätte, aber auf die Idee mal nachzuforschen kam ich nicht (rechtzeitig).
Ein Teil der Befestigungsanlagen ist nun Teil eines Campingplatzes.
Daran vorbeigefahren und gewundert habe ich mich sschon mehrfach, aber mehr leider auch nicht. Da hat man modernste Kommunikation und kümmert sich nicht drum. Naja, nächstes mal wird das besser!
Auf dem Rückweg noch am Supermarkt ran und dann ab zum Platz.
Gute 20km sind es geworden. Haben wir gar nicht gemerkt!