Standen vor allem Franzosen darunter auch einige Bauern, aber auch Kunsthandwerker, Imker und fliegende Händler die alles mögliche um nicht zu sagen jeden Sch.. anboten.
Entdeckt hatten wir das bunte Treiben schon früh während unserer Brötchentour und beschlossen uns die Sache später nach einem guten Frühstück einmal genauer anzusehen.
Einen Markt in so einem kleinen Dorf zu veranstalten setzt wohl die Anwesenheit von Touristen voraus um sich auch nur ansatzweise zu lohnen. Und Touristen sind zur Zeit ja noch in recht ansehnlicher Zahl vorhanden.
Unser erstes Ziel war es uns einen groben Überblick zu verschaffen wer denn alles Geld von uns bekommen könnte. Die Auswahl war groß aber unser Interesse galt vor allem dem großen Stand mit frischem Obst und Gemüse aus der Umgebung.
Der Einkauf gestaltete sich dazu auch noch recht angenehm und einfach.
Kein langes Bedienen und ringen um das französische Wort für den potentiellen Kompost, einfach einen kleinen Korb nehmen und alles was man haben möchte hineinlegen.
Den oder die Körbe der resoluten Marktfrau herüberreichen und den Preis für die bunte Mischung zahlen – nach völlig korrektem, getrennten Abwiegen natürlich.
12€ irgendwas betrug unsere Rechnung für Melonen, zweierlei Tomaten, Birnen, Paprika und Zwiebeln.
Die Zwieblen und die vollreifen, großen Tomaten ergaben kurze Zeit später einen sehr leckeren Salat. Zusammen mit Baguette vom Frühstück ein super Mittagessen bei den herrschenden Temperaturen.
Aber wir waren nicht nur wegen des Marktes im Dorf, nein, ich wollte ja noch mein Angelglück versuchen und benötigte dafür schließlich noch die Card de peche, die Angelerlaubniskarte.
„Bonjour. La card de peche si vous plait? „HMMMMHMMM“ „une semaine“ „sfh fehf fhssfsgso“
Aus dem dummen Gesicht was ich nun machte hatte Anne wohl recht sicher geschlossen das ich absolut nicht kapiert habe was der Kerl hinter dem Tresen von mir noch wollen könnte. Ich hatte eh schon nichts verstanden, was nicht nur an mangelnden Französischkentnissen lag sondern auch am Öffnungswinkel seines Mundes der die 3° kaum überschritt.
Der Herr wollte meinen Perso – warum sagt er das denn nicht?
Der Rest ging dann schnell über die Bühne. 32€ auf die Theke, in der Angelerlaubniskarte die nötigen Dinge eingetragen zum Teil sinnvoll zusammengefasst – unter Adresse einfach mal DEUTSCHER also ALLEMANGE eintragen – Stempel rein, die Güligkeitsdauer eingetragen, fertig.
Damit bin ich offiziell berechtigt die Fische im Lac de Sainte Croix zu jagen, bzw. zu unterhalten und zu füttern.
Die fehlende Angelpraxis im Süßwasser vor allem bezogen auf den Aufbau der Angel nötigten mir einen Besuch bei Tante Google ab, aber nach ein zwei Blicken war das Wissen wieder da, war doch die Angelausbildung als Kind durch meinen Onkel Walter nahezu perfekt.
Sein Wissen um die Fische in Fluss und See würden mich hier sicherlich ein sehr gutes Stück weiter bringen. Naja, ich versuche einfach mich an so viel wie möglich zu erinnern und lege einfach los.
Mais und Brot – ich meine mal ehrlich, wir können die Finger kaum von diesen Baguettes lassen, wie sollten es Fische nicht mögen – gehen immer und so versuchte ich es klassisch mit Posenangeln.
Grundangeln wäre sicher der richtigere Ansatz, ist aber recht langweilig.
Bei Posenangeln hat man irgendwie immer noch darauf zu achten ob das rote Pinnchen nu untergeht oder nicht. Spannung wie beim Ü-Ei – man weiss im Prinzip schon was drin is, aber eben nur im Prinzip.
So verbrachten wir einen netten Spätnachmittag am See.
Es war wie erwartet wunderschön in dieser Kulisse, sehr entspannend und ansonsten erfolglos.
Aber damit hatten wir ja gerechnet und die Mergues vom Grill, dazu Gemüse und Baguette waren ein ausreichender Ersatz.
Zufrieden und irgendwie völlig geplättet gingen wir schon vor 10 in die Koje.