Die Inuit kennen angeblich 300 Wörter für Schnee. Pah, wir kennen mindestens genauso viele für Wind. Denn davon haben wir reichlich in allen Facetten.
Von seichtem,geradezu streichelden Luftzügen bis heftig rüttelnden Böen haben wir in den letzten 30h so ziemlich alles erlebt. In der Nacht war ich mehrfach wach weil das Fahrzeug sich in der Hand des Windes kräftig schüttelte. Die Dachlucke war eh schon fest verschlossen und das Seitenfenster auf minimalen Spalt eingestellt und festgeharkt.
Gegen Morgen nervte der Wind einfach nur noch. Die Himmel war wolkenverhangen und es war frisch.
Wir fütterten die Kaffeemaschine mit allem was sie wollte und harrten tapfer, voller Vorfreude draußen aus. 13°C sind am frühen morgen nicht schön, bei 6 Windstärken kommen sie einem aber vor wie 6°C. Riss die Wolkendecke auf und die Sonne konnte ihre kraftvollen Strahlen ungehindert auf die Erde schicken war es sofort wohlig warm. Leider waren diese Phasen nur selten und von kurzer Dauer.
Der frischen Kaffee wärmte von innen und wir beschlossen eine Motorradtour zu machen. Nicht sehr ausgedehnt, weil ich noch nicht so genau wusste was mein Rücken wohl dazu sagen würde.
Es wurden so 50 km Richtung Boltenhagen mit anschließendem Einkaufsstopp.
Wieder am Platz wurden wir mit strahlendem Sonnenschein begleitet von nur noch einem leisen säuseln empfangen.
Die Motorrad-Kommunikationsanlage hatten wir wegen eines Defektes vor einiger Zeit außer Betrieb genommen. Das Problem mit der Anlage hatten wir zwar längst behoben, aber wieder eingebaut hatten wir die Anlage nicht.
Das mussten wir unbedingt nachholen.
Der Grund war vor allem eine App für das Handy. Calimoto, die nicht weniger versprach als eine neue Art der Motorradnavigation.
Der kurvige Weg hieß es. Die App sollte vor allem schöne Strecken für Biker auf die Landkarte zaubern wenn man die Eckpunkte angab.
Dazu musste man aber auch die Anweisungen der Navigation hören können.
Unser Bluethooth System sollte das können.
Also alles getestet und wieder in die Helme eingebaut.
Mal sehen wie das morgen wird.
Anschließend schnappten wir uns unsere elektronischen Bücher und faulten in der Sonne bis es Zeit war den Holzkohlegrill anzuwerfen.
Paprika, Kartoffeln und Zwieblen garten auf der Glut und schmeckten einfach hervorragend. Im zweiten Gang gab es dann Schweinerücken, er ebenfalls hervorragend war.
Mit ein wenig Blog schreiben und einem leckeren Lübzer Pils ließen wir den Tag ausklingen.