Tag 1 Anreise

Um 4 sollte es eigentlich los gehen, aber der „Pipiwecker“ stand wohl auf 2.15 Uhr. Nagut, dann eben alles ne´halbe Stunde früher als geplant, allemal besser als zu spät.

Die Fahrt führte uns ja durch 4 Bundesländer, zwei mit Feiertag, eines mit lokal begrenztem Feiertag, also nur in bestimmten Orten und einem Bundesland gänzlich ohne Feiertag.
Erwartungsgemäß war Nordrhein-Westfalen auch überhaupt kein Problem. Hessen ärgerte uns dann schon mit lustigen Sperrungen von Auf- und Abfahrten auf der Autobahn, war aber verkehrstechnisch unauffällig. Das änderte sich dann komplett mit dem Wechsel nach Thüringen. Die LKW-Dichte erreichte ungeahnte Dimensionen.

Übrigens, kann es sein, das Polen komplett leer ist? Also das da gar keiner mehr wohnt, oder eventuell nur noch so eine Hand voll?
Auf der Autobahn bekam man auf jeden Fall das Gefühl entweder mitten in Polen oder in eine Auswanderungswelle geraten zu sein. Aber das nur nebenbei.

Ein Megastau jagte den nächsten und wenn man mal fahren konnte war bei 60km/h Schluss – Endlosbaustellen!

Ja, ich war genervt, zunächst. Dann nur noch sarkastisch-resigniert.

Dann kommt sowas dabei raus: ( Melodie Bochum, Grönemeyer )

Tief im Osten – wo die Sonne verstaubt – fährt man 60, mehr ist nicht erlaubt….“

Mit den weiteren Strophen verschone ich Euch wohl besser, vor allem weil ich als alter Wessi eigentlich nicht vorhatte Dresden oder irgendeine andere Stadt in dem Teil des Ostens zu besuchen wo man so komisch spricht. 

Irgendwann kam Dresden, unser ersten Etappenziel dann doch in Reichweite und nach einem letzten Stau knappe 30km vor dem Ziel waren wir dann endlich angekommen.

Der Campingplatz CBM-Camping Dresden Mockritz ist klein und eher einfach, aber gut. Genauer werde ich mich dem Platz noch widmen, wenn wir hier ein paar Tage verbracht haben.

Was den Platz aber wirklich auszeichnet, ist die Lage. Mockritz ist nur 6km von der Dresdner Altstadt entfernt und am Eingang des Platzes gibt es die Bushaltestelle.

Wir brachten Ducci in Schlafposition, wofür wir diesmal die Rampen brauchten, da das Gelände recht uneben ist und luden die Räder sowie, Stühle und Tisch aus.

Die Fahrt war schon recht anstrengend aber nach Pause war uns noch nicht zu Mute, vor allem weil es noch Gewittern sollte.

Der Zoo Dresden liegt im „großen Garten“, einem recht großzügigen Park von uns aus gesehen zwischen Mockritz und der Altstadt gelegen, ca. 4km mit dem Rad.

Also das schöne Wetter nutzen und rauf aufs Rad und ab in den Park.

Der „große Garten“ ist eine gelungene Mischung aus Stadtgarten, Museum und Freizeitareal und sehr gut besucht.

Trotzdem wirkte keine Ecke irgendwie überlaufen. Ich fühlte mich auf Anhieb unglaublich wohl. 

Palais Großer Garten

Die Verknüpfung von Historie und dem Anspruch der Gegenwart auf ein „Naherholungsgebiet“ sind hier nahezu perfekt gelungen. 
Vor allem der pragmatische Umgang mit Allem macht dies in meinen Augen möglich.
Ist zum Beispiel kein Raum vorhanden um ein riesige Leinwand zu restaurieren, nimmt man eben eines der „alten Gemäuer“ mit entsprechend großen Räumen. Bei uns irgendwie undenkbar. Hier praktiziert und verhilft allen Seiten zu Erfolg und gleichzeitig zu Akzeptanz – und ist unglaublich symphatisch.

Weiter ging es durch den Park, der an jeder Ecke entwas zu bieten hat.

Nach dem Brunnen machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Campingplatz. Auf dem Weg kauften wir noch Brötchen um endlich zu Frühstücken.
Anschließend mussten wir dem frühen Aufstehen und der Fahrt den Tribut zollen und zogen uns für ein Schläfchen zurück. 
Ausklingen ließen wir den Tag dann mit „Entrecote satt“ und schliefen wundervoll, trotz des Gewitters was über uns tobte.

Es war ein toller Tag und eventuell ist das hier ja gar nicht so schlecht!?