Einer der Heimathäfen der AIDA ist Kiel und von dort ging auch unsere Reise los.
Das bedeutete natürlich das wir uns zunächst auch nach Kiel begeben mussten. Auto oder Bahn? Eine nicht ganz einfache Entscheidung. Mit dem Auto wäre es sicherlich bequemer, unterm Strich aber etwas teurer, da zum Sprit ja noch die Parkgebühren in Kiel kämen.
Auch wenn das „PortParking“ sehr bequem und damit unglaublich verlockend klingt, entschieden wir uns doch für die Bahn.
Ein durchgehenden Zug, das wollte ich dann aber doch und derer fuhren an diesem Samstag zwei. Einer ziemlich früh, gegen 6 und einer zu spät.
Also den frühen Zug gebucht, inklusive zweier Sitzplatzreservierungen – ein Schachzug den man bei der Bahn generell nicht bereut.
Beruhigend dabei war, sollten wir den Zug verpassen, hätten wir noch 3 weitere Züge nehmen können, dann aber mit Umsteigen und wären immer noch rechtzeitig vor dem Ablegen vor Ort.
Die Abholung von zu Hause und die Fahrt zum Hauptbahnhof per Taxi klappten einwandfrei, ja eigentlich sogar zu gut!
Der Fahrer hatte zu dieser frühen Stunde wohl genauere Informationen wo sich die Polizei versteckt, denn knappe 100km/h in der Ortschaft – das macht man nicht lange ohne Konsequenzen. Dazu noch grüne Welle und nach etwas über 10min waren wir am HBF.
Einen sehr gemütlichen Kaffee trinken und wegbringen war dadurch natürlich locker drin.
Irritierend war dann nur die Anzeige für unseren Zug. Köln HBF nach Hamburg-Altonar. Hmm. Kiel HBF sollte dranstehen.
Nachgefragt: „Nee, der fährt bis nach Kiel“. Ok, alles gut.
Auf dem Bahnsteig dann die Durchsage:“Der Zug fährt heute nur bis Hamburg“ – keine Begründung, nix. Is ja auch nicht so wichtig.
Der Tag war noch keine 3 Stunden alt und ich hatte das erste Mal die Schnauze voll.
Im Laufe der Fahrt wurde diese Ansage dann noch zwei mal wiederholt um dann kurz vor Hamburg widerrufen zu werden.
Ja, die Deutsche Bahn strotzt nur so vor Kundenorientierung und Professionalität! Aber egal, wenigstens nun doch nicht umsteigen müssen.
In Kiel angekommen – der Hauptbahnhof liegt im Prinzip direkt am Kai – suchten wir einen Hinweis wie es denn nun wohl weiter gehen könnte. Schilder? Fehlanzeige. Kommen ja auch nur ca. 70% der Kreuzfahrer mit der Bahn. Dafür lohnen ein paar Pappschilder ja auch nicht.
Also Ausschau halten wo es wuselt. Um die Ecke wuselte es enorm und dort konnten wir dann das Gepäck abgeben und in den Shuttlebus steigen der uns dann direkt zum Schiff brachte.
Der Zustand des Busses war allerdings sehr fragwürdig. Nur zur Erklärung: Die hellen Stellen sind das Gewebe der Karkasse. Sollte man bei keinem Reifen zu keiner Zeit sehen können. Und auf dem Bild sind nur 2 kleine Stellen zu sehen. Der Reifen sah aber rundum so aus.
Solche Reifen gehören auf kein Fahrzeug, nicht mal auf ne Schubkarre, aber vor allem nicht auf Fahrzeuge, die Menschen befördern.

Das Schiff, die AIDAPrima, das erste Schiff der neuen Hyperion-Klasse ist unglaublich groß, 300 Meter lang und 37,6 Meter breit mit über 1643 Kabinen und 17 Decks und einer Bruttoraumzahl von 124100 GT.
Ich glaube echt, dass es in Deutschland Dörfer gibt die weniger Grundfläche haben als dieses Schiff.
Als wir das Terminal betraten wussten wir Beide, was wir an Pauschalreisen (unter anderem) so hassen: Schlange stehen!
Im Prinzip wurde man mit Absperrungen im ZickZack durch das Terminal geschleust. Immer schön in der Reihe…
Irgendwann ging es dann aber endlich die Gangway hinauf und rein ins Schiff. Auf Deck 14 lag unsere Kabine, also erstmal zum Aufzug und Schlange stehen um mit einem der Aufzüge nach Oben zu kommen.

Die Kabine, eine Balkonkabine, war dann aber eine positive Überraschung.

Geräumig und sehr schön gestaltet, ausgestattet mit recht ansehnlichen TV, der neben seiner Grundfunktion auch ein schiffseigenes Infosystem bietet über das man von der Bordrechnung über den Tagesplaner bis zur Ausleihe für Kinofilme kommt.
Auch das Badezimmer mit Dusche ist geräumig und von sehr guter Qualität.
Erstmal ankommen und runterkommen.

Eine Hängematte auf dem Balkon ist da genau das Richtige!
Dann irgendwann Umziehen und mal was Essen gehen. Wir wählten das „Fuego“, ein einfaches Restaurant was aber zufällig auf unserem Deck lag.
Lang wurde der Abend nicht mehr, wir waren echt geschafft.