Der Einstieg in die eigentliche Konstruktion des letzten Teiles verlief dank Annes Vorbereitungen, dem Vorsortieren aller gelieferten Teile, recht schnell.
Mittlerweile hat man ja auch ein wenig Erfahrung im Umgang mit den Profilen angesammelt.
Also alle Teile laut Plan zusammengesetzt und rein ins Auto zur Anprobe.
Leider stellte sich heraus, das die Konstruktion so nicht bleiben konnte, der Sicherungskasten vom Landstrom war genau 1 cm im Weg. Ein cm ist nicht viel, aber wenn er irgendwo fehlt oder zuviel ist, hat man halt schnell ein mehr oder weniger großes Problem.
In unserem Fall war die Lösung, nicht zuletzt wegen der Flexibilität der Aluprofile recht einfach. Wir versetzten die rechte hintere Strebe einfach 5 cm nach vorne. Schon passte alles wie es sollte.
Die Konstruktion wird davon in Ihrer Funktion nicht eingeschränkt. Was soll man da sagen? Glück gehabt!
Also alles wieder raus und weiter beim Bau. Die Planung für den oberen Teil zeigte sich als zu großzügig. Bei der geplanten Tiefe des oberen Teils, bliebe einfach zu wenig Platz auf der verbleibenden Arbeitsplatte.
Also doch noch ein wenig schneiden.
Das 5€ Metallsägeblatt machte seinen Job immer noch ohne Beanstandung und so waren die beiden oberen Profile schnell eingekürzt.
Weil genau diese Dimension für uns bei der Planung nicht 100% war, hatten wir nur die beiden oberen Stücke bestellt. Der Rest wird halt jetzt nachbestellt.
Für die Holzauflage, sprich die Arbeitsplatte, wollten wir unsere Echtholzarbeitsplattenreste unserer alten Küche nehmen. Sehr gute Qualität, stabil und vor allem: vorhanden.
Nachteil: das Zeug ist echt schwer! Also richtig schwer. Und beim vorhandenen Format müssten wir Stückeln. So richtig toll fanden wir das nicht.
Die Recherche im Netz förderte Paulowina-Holz als brauchbare Alternative zu Tage. Leicht, maßhaltig und gut zu bearbeiten. Das Aluminium unter den Hölzern!
Na gut, so eine Beschreibung macht die Entscheidung auch nicht so schwer und der Preis für eine Tafel im fast passenden Format war auch ok. Gesagt, getan, gekauft.
Beim Kauf merkte ich auch schnell den größten Vorteil des Materials: es ist in der Tat sehr leicht und es lies sich auch recht gut bearbeiten.
Letzteres war gar nicht so unwichtig, musste ich doch zwei Vertiefungen einfräsen, damit die Platte auch auf den Profilen zu liegen kommt und nicht auf dem Auszug aufliegt.
Im Anschluss noch den Ausschnitt für das Spülbecken gemacht und (fast) fertig ist die Platte.
Ein wenig schleifen und anschließend mit Polyurethan- Klarlack beschichten.
Die Lackierung mit dem vorhandenen Sprühlack funktionierte nicht sehr gut. Die Ventile der Sprühdosen waren von eher schlechter Qualität und ermöglichten kaum einen gleichmäßigen Farbauftrag. Allerdings war das auch nicht weiter schlimm, denn das Holz saugte die Farbe sehr stark, aber auch sehr ungleichmäßig auf.
Es waren 4 Schichten nötig um überhaupt so etwas wie eine geschlossene Lackschicht zu bekommen.
Deutlich unangenehmer war allerdings die Überraschung als wir uns heute die Platte ansahen. Im Spaß sagte ich: „Guck mal, das sieht total krumm aus“. und schob das Gesehene auf eine optische Täuschung.
Zufällig legte ich ein Aluprofil auf diese Stelle und die optische Täuschung war leider gar keine.
Die Platte hatte sich komplett verzogen, ohne Last war der innere Teil 5 mm abgesackt. Das hatte ich nicht erwartet!
Einige Zeit rätselten wir herum, was nun wohl zu tun wäre, denn das wollten wir uns so eigentlich nicht ins Auto stellen.
Eine neue Platte anfertigen wollte ich aber auch nicht, nicht nur wegen der damit verbundenen Arbeit, ich wollte einfach keine neue Platte kaufen.
Zwei stabile Holzleisten unter die Platte geklebt und mit Zwingen fixiert hatten die Platte wieder in die richtige Position gezogen und wir hoffen, das dies ausreichend ist.
Die Verklebung erwies sich als stabil und die Platte somit gerettet.
Die unzureichende Lackierung war aber immer noch ein Problem. PU-Bootslack im Baumarkt zu bekommen, der damit wirbt sogar eine Nautic-Abteilung zu haben ist wohl nicht möglich. Also mal wieder etwas online bestellen, was man früher in jedem Baumarkt bekommen hat.
Die Oberfläche leicht anschleifen, reinigen und eine Lage PU-Bootslack drauf, diesmal mit dem Pinsel, und in der Sonne trocknen lassen. Das Resultat war schon deutlich besser.
Das Gerüst ist nun fertig und die Auszüge können eingebaut werden.
Der Auszug unter der Arbeitsplatte besteht nur aus einem U aus 20er Profil. Wird dieses herausgezogen kann eine Holzplatte eingelegt werden.
Nicht perfekt, aber ansonsten wäre es nicht möglich gewesen das Waschbecken unterzubringen.
Im unteren Teil des Gestells werden zwei weitere Auszüge eingebaut. Auf dem oberen der beiden Auszüge finden Wasser/Abwassertank und der Beefer ihr zu Hause. Genaue Pläne für die Bestückung des unteren Auszugs haben wir dagegen noch nicht. Aber das ergibt sich beim nächsten Einräumen.
Aus 20er Profil haben wir dann die beiden Schubladen für die Auszüge gebaut und eine Sperrholzplatte als „Boden“ ausgeschraubt.
So langsam wurde es dann auch Zeit die Konstruktion ins Auto zu stellen. Eigentlich müsste alles passen….
Der Einbau verlief bis auf einen kurzen Schreckmoment dann auch ohne Probleme.
Das Gestell ließ sich einwandfrei einschieben bis es plötzlich hakte. Es ging nicht vor und nicht zurück, aber ich konnte kein Problem erkennen.
Dann sah ich, dass ein Fuß des Gestells in einer Zurröse festhing. Leichtes Anheben und schieben löste das Problem und wir konnten das Gestell genau an den gewünschten Ort schieben.
Alles passte ganz genau so wie geplant.
Der Einbau der unteren Schubladen war dann heute der Abschluss des 3. Bauabschnitts.
Nun müssen wir erstmal alles sauber machen und die blöden Metallspäne entfernen, die sich hier und da noch verstecken.
Dann alles einräumen.
Spätestens zum Wochenende sollte dann alles fertig sein, denn dann geht es wieder los!